20.4.: In der Résistance

23. März 2018

Peter Gingold (1916 – 2006) war einer der profiliertesten jüdischen 
Widerstandskämpfer und Kommunisten in der Bundesrepublik.
 
Besonders seit den 70er Jahren trat er als Redner auf politischen Kun­
dgebungen, bei Aktionen gegen Naziaufmärschen und als Zeitzeuge 
in Schulen und bei Jugendgruppen auf.
Er hatte viel zu berichten: Erfahrungen aus der Zeit des aufkom­
menden Faschismus in Deutschland, Exil in Frankreich und sein 
Kampf in den Reihen der französischen Résistance (Illegalität, polit­
ische Agitation unter deutschen Besatzungssoldaten, Flucht aus den 
Fängen der Gestapo und Teilnahme am Aufstand von Paris 1944).
Den 8. Mai 1945, das „Morgenrot der Menschheitsgeschichte“, er­
lebte er in Turin in den Reihen der italienischen Resistenza.
Zurückgekehrt über Wien und Berlin gestaltete er den politischen 
Neuanfang in Deutschland mit, musste jedoch erleben, wie er und 
seine Familie als Kommunisten fast zwei Jahrzehnte Rechtlosigkeit 
erlebten (Kommunistenverfolgung, Ausbürgerung und Berufsverbot).
Aber er verstand sich bei seinen zahlreichen Gesprächen mit jungen 
Menschen insbesondere als „Mut­Macher“, der immer wieder die 
Perspektive formulierte: „Nie aufgeben!“ 
Seine Tochter Silvia Gingold liest aus seinen Erinnerungen.

Freitag, 20. April 
um 19 Uhr 
im StadtgalerieCafé
(Große Gildewart 14, Osnabrück)